Publié le 17 mars 2024

Die Steigerung der Kundenloyalität und die Erschließung neuer Erlösquellen sind kein kreativer Zufall, sondern das Ergebnis eines systematischen Engineering-Prozesses: Service Design Thinking.

  • Service-Innovationen erzielen höhere Margen als Produktinnovationen, da sie direkt am wahrgenommenen Kundennutzen ansetzen.
  • Der größte Fehler ist die Entwicklung aus Anbietersicht; ein datengestützter, kundenzentrierter Ansatz ist entscheidend.

Empfehlung: Betrachten Sie Ihre Dienstleistungen nicht als Kosten, sondern als strategische Vermögenswerte, die durch systematisches Design entwickelt und optimiert werden können.

In Märkten, in denen Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, kämpfen viele Unternehmen einen zermürbenden Preiskampf. Die üblichen Ratschläge – « mehr Kundenzentrierung » oder « schnellere Digitalisierung » – bleiben oft vage und führen nicht zu echter Differenzierung. Es entsteht der Eindruck, dass bahnbrechende Service-Ideen ein seltener Glücksfall sind, auf den man nur hoffen kann. Doch diese Annahme ist ein kostspieliger Irrtum.

Die wahre Ursache für stagnierende Service-Portfolios liegt tiefer: Es fehlt an einer systematischen Herangehensweise. Was wäre, wenn die Entwicklung hochinnovativer Dienstleistungen weniger mit kreativer Magie und mehr mit präziser Ingenieurskunst zu tun hätte? Genau hier setzt Service Design Thinking an. Es ist keine weitere Buzzword-Methode, sondern eine disziplinierte Praxis, die verborgene Wertschöpfungslogiken aufdeckt und Services in messbar profitable, krisenfeste Vermögenswerte verwandelt. Es geht darum, die Perspektive radikal zu wechseln: weg von der Innensicht des Anbieters, hin zur gelebten Realität des Kunden.

Dieser Artikel demystifiziert den Prozess der Service-Innovation. Wir werden die verborgene Profitabilität von Dienstleistungen aufdecken, eine schrittweise Methode zur Entwicklung kundenzentrierter Angebote vorstellen und zeigen, wie Sie den Erfolg Ihrer Innovationen messen und skalieren können. Es ist an der Zeit, den Zufall aus der Gleichung zu nehmen und Service-Innovation zu einem kalkulierbaren und wiederholbaren System für Ihr Unternehmenswachstum zu machen.

Um Ihnen eine klare Orientierung zu geben, gliedert sich dieser Leitfaden in mehrere logische Schritte. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die zentralen Themen, die wir behandeln werden, um Sie von der strategischen Einsicht bis zur praktischen Umsetzung zu führen.

Warum generieren Service-Innovationen 34% höhere Margen als Produktinnovationen: Die verborgene Profitabilität immaterieller Leistungen?

Während Produktinnovationen oft mit hohen Entwicklungs- und Materialkosten verbunden sind, liegt der Schlüssel zur überlegenen Marge von Service-Innovationen in ihrer immateriellen Natur. Der Wert einer Dienstleistung entsteht nicht durch ihre physischen Komponenten, sondern durch die wahrgenommene Problemlösung, die Bequemlichkeit und das positive Erlebnis für den Kunden. Diese Wertschöpfungslogik ist skalierbarer und weniger anfällig für Rohstoffpreisschwankungen. Erfolgreiche Unternehmen haben erkannt, dass ein exzellenter Service nicht nur ein « Add-on » ist, sondern ein eigenständiger, hochprofitabler Geschäftsbereich.

Studien belegen diese These eindrucksvoll. Eine Analyse sogenannter Service-Champions zeigt, dass diese Unternehmen konsequent hohe Gewinnmargen erzielen. Laut einer Best-Service-Practice-Studie von Wieselhuber & Partner erreichen nahezu alle Service-Champions eine Service-EBIT-Marge von über 20 Prozent. Dies unterstreicht, dass strategisch entwickelte Dienstleistungen keine Kostenfaktoren, sondern echte Gewinnmotoren sind.

Nahaufnahme von Händen die abstrakte Wertsteigerungskurve zeichnen
Rédigé par Stefan Dipl.-Ing. Bergmann, Dipl.-Ing. Stefan Bergmann ist Automatisierungsingenieur und Robotik-Spezialist mit über 16 Jahren Erfahrung in der Industrie 4.0-Implementierung. Er leitet die Abteilung für industrielle Automatisierung bei einem führenden Maschinenbauunternehmen und ist zertifizierter Experte für kollaborative Robotik und IoT-Integration.